Epigenetik – die Anpassung des Genoms an die Umwelt der Organismen

Liebe Leserin, lieber Leser,

Meine therapeutische Arbeit zur Stressreduzierung und Interesse an den biomedizinischen Auswirkungen von Stress führten dazu, dass ich mich mit Epigenetik und deren weitreichenden Zusammenhängen näher zu befassen begann. Im Wintersemester 2015/2016 leitete ich einen über einige Monate angelegten Kurs zur Stressbewältigung mit Studierenden der Humanmedizin der Universität Heidelberg. Dieser Kurs wurde am Institut für Medizinische Psychologie mit psychologischen und biomedizinischen Parametern evaluiert. Die Ergebnisse mit epigenetisch feststellbaren Veränderungen stressregulierender Neurotransmitter sind durchaus sensationell und werden in Kürze vom Forschungsteam des Instituts publiziert.

Den hier verlinkten Vortrag zu den Grundlagen der Epigenetik hielt ich vor medizinischen Kollegen des Arbeitskreises Homöopathie in Heidelberg. Er diente unserer gemeinsamen Information und Fortbildung.

Die Epigenetik beschäftigt sich mit der Frage, welche Umweltbedingungen und Einflüsse aus dem Lebensumfeld eines Organismus in einem Zusammenhang damit stehen, welche Gene abgelesen und aktiviert werden und in welchem Ausmaß dem zu Folge die Herstellung von Proteinen gestartet wird. Damit lässt sie Fragen wichtiger Wissenschaftszweige nochmal in neuem Licht erscheinen. Für viele dieser Fragen gibt es neue Forschungsansätze, zum Beispiel in der Entwicklungsbiologie, in der Neurobiologie, in der sich zahlreiche Forschungsvorhaben damit befassen, welche biologischen Steuerungen bewirken, dass frühe Lebenserfahrungen Folgen für das spätere Stressverhalten und Wohlbefinden eines Menschen haben, in der Medizin sowie in der Krebsforschung. Verfügen doch gesunde Zellen und Krebszellen über dieselbe Gensequenz, unterscheiden sich jedoch in der Ablesung der Gene. Auch die Evolutionsbiologie wird zunehmend damit konfrontiert, dass nicht nur die Mutationen innerhalb der Gensequenz die Evolution vorangebracht haben, sondern dass Umweltbedingungen der Organismen einen größeren Einfluss auf das Genom und damit die Evolution haben als die darwinistische Sichtweise dies nahelegt.

Wenn Sie weitergehendes Interesse an diesem Thema haben, können Sie den Vortrag und die Präsentation unter folgenden Links downloaden:
VortragPräsentation

Mit vielen Grüßen
Ihre Barbara Steinhilber