Liebe Leserin, lieber Leser,
dass körperliche und seelische Vorgänge in engem Zusammenhang stehen ist ja schon lange kein Geheimnis mehr. Inzwischen verfügen wir über eine sehr große Anzahl von Studien, die dies nachweisen. Die Veröffentlichungen gehören den Fachrichtungen der Neurobiologe, der Immunologie, der Genetik und natürlich der Psychologie an. Gesundheitliche Auswirkungen zeigen sich im Herzkreislauf-System, bei der Atmung, im Immunsystem und natürlich bei seelischen Vorgängen.
Achtsamkeit heißt nun das Schlüsselwort und es sieht aus, als hätte gerade die bewusste Aufmerksamkeit einen direkten Einfluss auf körperliche Vorgänge. Die Methoden, die diese einsetzen werden inzwischen unter „Mind-Body Interventions“ zusammengefasst. Dazu gehören unter anderem Yoga, Atemachtsamkeitsübungen, Meditationsverfahren, Körperfokussierung uvm. Gemeinsam ist ihnen, dass die Aufmerksamkeit auf den jeweiligen Moment gerichtet wird, ohne dies zu bewerten, darüber nachzudenken oder zu beeinflussen, was gerade geschieht.
Unsere Studie am Institut für Medizinische Psychologie der Universität Heidelberg hat in einer aktuellen Veröffentlichung den Einfluss von bewusster Aufmerksamkeit auf das Sympathische Nervensystem, welches Angst, Unruhe und Stressreaktionen steuert, gezeigt. Durch MBI kann das dieses innerhalb eines kürzeren Zeitraumes „weniger aufgeregt“ werden. Und, dies ist neu, auch im Verlauf eines Tages wirkt sich bewusste Aufmerksamkeit beruhigend aus, dies konnte mithilfe von Speichelproben nachgewiesen werden. Für unseren Alltag können wir daraus entnehmen, dass es unsere Gesundheit fördert, wenn wir immer wieder innehalten, uns auf den Augenblick konzentrieren und uns dabei nicht in Gedanken mit der Vergangenheit oder der Zukunft befassen. Diese Erkenntnis ist nicht neu, jetzt jedoch mit naturwissenschaftlichen Ergebnissen untermauert. Und sie scheint mir auch sehr passend für die Vorweihnachtszeit.
Es grüßt Sie herzlich
Ihre Barbara Steinhilber
P.S. Die Publikation können Sie hier öffnen.